«With open Arms»: Michael und Gabriela Seelig(De Braços Abertos), Brasilien

Wenn man über das vergangene Jahr zurückblicken will, kommt man nicht an COVID-19 vorbei. Selbstverständlich wurde auch unser Leben stark davon beeinträchtigt. Doch das ist es nicht, worüber wir hier berichten möchten. Vielmehr wollen wir den Fokus darauf legen, wie Gott trotz COVID-19 unsere Arbeit wachsen liess und unsere Projekte vielen Menschen zum Segen werden durften.

Unsere 5 Kinder inklusive Ariane

Mehrzweckgebäude


Seit der Gründung von «With Open Arms» war der Bau eines Mehrzweckgebäudes ein Thema und eine Notwendigkeit. Nach fünf Jahren war es fertig erstellt und wir durften es an Weihnachten 2020 einweihen. Im Erdgeschoss befinden sich eine Halle und die Industrieküche, im oberen Stockwerk sind die Büroräume für die Administration und die Sitzungen, sowie ein speziell eingerichteter Raum für die therapeutische Arbeit mit den Kindern und zwei weitere Büros.

Die Büroräume

Kinderheime

Gabriela hilft bei Matheaufgaben


Wenn man eine neue Mission beginnt, ist man stark von Gott abhängig und fragt sich immer wieder: «Herr, wie sollen wir dies oder jenes handhaben?» Doch mit der Zeit kommt die Erfahrung und damit eben auch die Gefahr, dass man Gott nicht mehr fragt, weil man jetzt ja selber klug ist und weiss, wie die Dinge anzugehen sind. Anfangs 2020 schauten Gabriela und ich zurück auf über vier Jahre Kinderheime und fast 60 Kindern, die bereits bei uns über längere Zeit leben und betreut werden durften. Wir freuen uns über all die positiven und gut funktionierenden Strukturen, haben uns aber auch kritische Fragen gestellt und Gott gebeten uns zu zeigen, wo es Veränderung braucht. Nach und nach hat Er uns zu erkennen gegeben, dass die Kinder noch viel mehr Familie erleben dürfen als bis anhin. So entstand über die folgenden Monate ein neues Konzept.

Immer volles Haus
Schulgarten

Anstelle rotierender Hausmütter, welche selber zusätzlich ihre eigenen Familien und Sorgen zuhause haben, wollten wir brasilianische kinderlose Missionarsehepaare anstellen, die sich vollzeitlich in den Dienst dieser Kinder in den Heimen stellen. Zudem sollten die Kinder nicht mehr nach Geschlecht
und Alter in verschiedene Häuser aufgeteilt werden, sondern es soll ein natürlicher Mix sein, wie eben in einer normalen Familie, von Gross bis Klein. Das hat auch den ganz grossen Vorteil, dass die Geschwister alle im selben Haus wohnen können. Im Februar 2021 durften wir in zwei Häusern mit zwei Ehepaaren starten. Unsere Erwartungen an das neue Modell waren gross. Was wir aber in weniger als zwei Monaten beobachten dürfen, übertrifft all unsere Erwartungen und wir staunen und danken Gott für die Heilung der seelischen Wunden dieser Kinder.

Hauseltern Marcelo & Daniela
Ein Kinderzimmer

Schulhaus

Trotz aller Corona bedingten Widerstände konnten wir unsere Schule fertig bauen und gleichzeitig auch die notwendigen baulichen Bewilligungen einholen. Seit Mitte März liegt nun der Antrag für die Eröffnung bei der staatlichen Schulbehörde. Diese haben zwar die Inspektion bereits vorgenommen und sich sehr über die Strukturen und auch das Konzept gefreut. Seit der zweiten Aprilwoche haben wir Lehrer angestellt und den Unterricht mit den 15 schulpflichtigen Kindern aus den Heimen gestartet. Sobald wir die Bewilligung offiziell erhalten, werden wir die Tore für die Kinder aus der armen Nachbarschaft aufmachen. Es handelt sich um eine Schule mit biblischen Prinzipien. Das bedeutet, dass das ganze Schulmaterial auf der Grundlage von Gottes Wort baut. Egal welches Fach, in jeder Stunde gibt es eine Reflexion, was Gott zu dem Thema in seinem Wort sagt. Diese Verse befinden sich auch auf den ausgedruckten Arbeitsblättern. Es ist eine grosse Freude zu sehen, wie unsere Lehrer, die einen speziellen Kurs für diese Art von Unterricht besucht haben, begeistert sind. Sie sehen es als ein Vorrecht und als grosse Möglichkeit, diesen Kindern nicht nur akademische Werte zu vermitteln, sondern auch Gottes geistliche Wahrheiten, womit sie ganze Generationen erreichen können. Sie erkennen, dass es eine grosse Herausforderung wird, aber sind mit totaler Begeisterung dabei.

Schulzimmer
Gott im Zentrum des Unterrichts
Schuldirektor Jesse
Der Umbau für das vierte Haus

Familie

Nach einem fürchterlichen Arbeitsunfall von Simeon, bei welchem er sich aufgrund eines Lichtbogens starke Verbrennungen zweiten Grades im Gesicht zugezogen hat, flogen Gabriela und ich im letzten November
für zwei Wochen in die Schweiz, um ihm in der schweren Zeit beizustehen und ihn zu pflegen. Wir sind Gott so dankbar, dass das Gesicht von Simeon wieder zugeheilt ist und es keine Narbenbildungen gab. Der Unfall hätte tödlich sein können. Die Umstände des Unfalles führten im März zu einem Lehrstellenwechsel in eine andere Firma.

Unser Hausdienst jeden Dienstag

In wenigen Wochen fliegt Tabea in die Schweiz, um im Sommer bei der Spitex Dürnten eine Lehre als Fachfrau Gesundheit zu starten. Wenn ich nur daran denke, wird es mir schwer ums Herz. Es ist nicht einfach, wenn man nicht weiss, wie lange es geht, bis man sich wieder sieht, vor allem jetzt, wo das Reisen noch viel schwieriger geworden ist. Doch wir sind überzeugt, dass dies der richtige Schritt für Tabea ist, Gott hat hier wirklich eine Türe weit aufgestossen.
Salome fängt im Juli ein vierjähriges Studium als Sozialarbeiterin hier in Brasilien an. Es ist wirklich ein Beruf, bei welchem Salome aufblüht. Sie liebt es in Mütter und Kinder zu investieren, sie zu unterstützen, die Liebe Gottes weiterzugeben und ihnen zu helfen auf eigenen Beinen zu stehen.
Anna ist im dritten Jahr ihres Psychologiestudiums. Die Materie ist eine grosse Herausforderung für sie.

Andacht

Familienzuwachs

Nachdem Ariane bereits zwei Jahre bei uns in der Familie gewohnt hat und wir uns gegenseitig ins Herz geschlossen haben, entschieden wir uns, dass wir sie adoptieren möchten. Wir hätten nie gedacht, dass dieser Entscheid bei ihr nochmals so vieles auslöst. Wir sind Gott einfach nur dankbar wie er uns braucht und uns gleichzeitig auch segnet. Nachdem der amtliche Prozess der Adoption abgeschlossen wurde, sind wir nun daran, alle Dokumente und Ausweise mit dem neuen Namen zu organisieren.
Wir danken Gott, dass Ihr uns nicht vergessen habt trotz der schwierigen Zeiten, die Ihr als Freunde und Familien aufgrund der Pandemie durchmacht! Manchmal sind wir müde und wissen nicht mehr, wie wir alles packen sollen – aber wir wollen weitergehen! Wir wissen nicht, wie viele Tage uns auf dieser Erde bleiben. Wir möchten sie aber nicht versäumen, sondern uns weiter brauchen lassen und in die Leben investieren, die Gott uns hier anvertraut. Danke für Euer Vertrauen! Danke für Euer Mittragen, sei es in Gebet, Ermutigung oder Finanzen! Es ist SEIN Werk, wir sind zusammen mit Euch seine Werkzeuge. Möge Gott uns allen die Gnade schenken, dass wir in dieser Zeit den Fokus nicht verlieren und unseren Blick auf IHN gerichtet halten!


Mit ganz herzlichen Grüssen!

Familie Seelig


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